Vorsorge

Zur Krebsvorsorge zum Arzt? In Deutschland gibt es das Angebot regelmäßiger Früherkennungsuntersuchungen für alle Versicherten. Getestet wird auf Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs, auf Darmkrebs und Hautkrebs. Für wen gilt dieses Angebot im Einzelnen? Ist die Teilnahme Pflicht? Warum fehlen Untersuchungsangebote für weitere Tumorarten?

Und warum sollen Versicherte für manche Tests selbst bezahlen? Fragen rund um die Krebsfrüherkennung beantworten wir Ihnen gern im persönlichen Gespräch.

Die Teilnahme an der "Krebsvorsorge" bleibt jedoch eine persönliche Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen sollte: Sie hängt nicht zuletzt auch von der persönlichen Risikoeinschätzung ab.

Seit dem 01. Januar 2020 wird die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs als organisiertes Screeningprogramm angeboten.

Frauen ab einem Alter von 20 Jahren werden regelmäßig auf die Möglichkeit zur Programmteilnahme aufmerksam gemacht und erhalten Informationen über Vor- und Nachteile einer Teilnahme, über die konkreten Untersuchungen sowie über die für die Evaluation des Programms notwendige Datenverarbeitung. Unabhängig von einer Programmteilnahme und den hier vorgegebenen Untersuchungsabständen haben Frauen ab einem Alter von 20 Jahren wie bisher einmal jährlich Anspruch auf eine klinische gynäkologische Untersuchung, wenn diese nicht bereits als jährlicher Programmbestandteil erbracht wurde.

https://www.g-ba.de/downloads/17-98-4865/2018-11-22_G-BA_Versicherteninformation_Geba%CC%88rmutterhalskrebsscreening_Frauen_20-34_bf.pdf

https://www.g-ba.de/downloads/17-98-4866/2018-11-22_G-BA_Versicherteninformation_Geba%CC%88rmutterhalskrebsscreening_Frauen_ab_35_bf.pdf

 

Unterstützung und weitere Information bieten Hausarzt oder behandelnder Facharzt

Quelle: www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/frueherkennung/frueherkennung.php
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Einmal im Jahr übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Krebsfrüherkennungsuntersuchung.

Das Ziel einer solchen Untersuchung ist eine möglichst frühzeitige Erkennung von bösartigen Veränderungen. Das Risiko solcher Erkrankungen ist altersabhängig und von Organ zu Organ verschieden, daher ist die Untersuchung altersabhängig gestaffelt:

Bei dieser Untersuchung werden das äußere Genitale und die Scheide untersucht. Von dem äußeren Muttermund (der Teil der Gebärmutter, der den oberen Abschluss der Scheide bildet) wird ein Zellabstrich entnommen. Die Gebärmutter, die Eileiter und die Eierstöcke werden abgetastet. Zudem wird die Brust abgetastet.

Ab dem 50. Lebensjahr bekommt die Patientin alle 2 Jahre einen immunologischen Stuhltest, mit dessen Hilfe Blut im Stuhl nachgewiesen werden kann.

Mit Vollendung des 55. Lebensjahres besteht alternativ dazu die Möglichkeit, alle 10 Jahre eine Darmspiegelung durchführen zu lassen. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren werden im Rahmen des Mammographiescreenings alle zwei Jahre zur vorsorglichen Mammographie eingeladen.

Frauen unter 50 Jahren profitieren von einer Ultraschalluntersuchung der Brustdrüsen, da hier das Brustdrüsengewebe dichter ist als bei älteren Frauen. Die Aussagekraft der Mammographie ist hier deutlich geringer. Sowohl gutartige als auch bösartige Veränderungen lassen sich darstellen, und zwar oft, bevor sie tastbar werden. Mittels einer Gewebeprobe, die in lokaler Betäubung in unserer Praxis durchgeführt werden kann, lässt sich schnell Klarheit schaffen.

Auch Frauen über 50 Jahren profitieren von einer ergänzenden Sonographie der Brustdrüse, und das ohne Strahlenbelastung.

Wenn eine definitive Diagnose bei einem Knoten im Brustgewebe gestellt werden soll, ist eine Gewebeprobe unumgänglich.Hierzu wird unter Ultraschallsicht eine feine Hohlnadel vor dem Knoten platziert und mittels Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsie ein mm-feiner Gewebezylinder schonend gewonnen. Der Gewebezylinder wird vom Pathologen untersucht, der anhand bestimmter Fixier- und Färbetechniken die endgültige Diagnose stellen kann, die kurzfristig vorliegt.

Der Eingriff wird ambulant in lokaler Betäubung durchgeführt und dauert nur wenige Minuten.

Die Tastuntersuchung des Unterleibs bietet nur einen groben Anhalt für Veränderungen. Insbesondere Geschwülste der Eierstöcke lassen sich nicht immer sicher erkennen. Eine Ultraschalluntersuchung mit einer speziellen Scheidensonde kann eine höhere Sicherheit bieten. Findet sich tatsächlich eine Zyste oder Geschwulst am Eierstock, so lässt sich leicht beurteilen, ob evtl. eine Operation notwendig wird oder aber eine Kontrolluntersuchung ausreichend ist.

Schwangerschaft geplant?
Mit einer Ultraschalluntersuchung des Unterleibs lassen sich auch frühzeitig gutartige Veränderungen, wie z.B. Geschwülste des Gebärmuttermuskels (Myome) oder Eierstockzysten erkennen. Myome könnten z.B. eine geplante Schwangerschaft erheblich komplizieren.

Einige Zellveränderungen, die durch den Vorsorgeabstrich erkannt werden, sollten zur genaueren Einschätzung des Risikos der Entwicklung von höhergradigen Zellveränderungen einem weiteren diagnostischen Verfahren zugeführt werden.

In der Dysplasiesprechstunde kann mittels der Kolposkopie der Muttermund in einer Vergrößerung dargestellt und beurteilt werden. Dabei können Areale, die bestimmte Merkmale aufweisen, gezielt entnommen und feingeweblich untersucht werden.

Je nach Ergebnis besteht die Möglichkeit, einige Monate lang den Spontanverlauf abzuwarten oder sich für eine Operation zu entscheiden. Ziel der Untersuchung ist es, Zellveränderungen zu erkennen, bevor sich Krebszellen entwickeln, so dass der Erhalt des Organs (Gebärmutter), insbesondere bei jungen Frauen mit noch nicht abgeschlossener Familienplanung, möglich ist.

Die Dysplasiesprechstunde wird von Dr. Buckermann und Dr. Krauskopf in der Karmarschstraße 40 durchgeführt.