Familienplanung

Eine Empfängnisregelung ist die Basis für eine erfüllte Sexualität, wenn der Kinderwunsch noch nicht oder nicht mehr vorhanden ist. So individuell wie jede Frau sind auch die Möglichkeiten der Verhütung.

Oft hören wir in Gesprächen zur Schwangerschaftsverhütung Meinungen, wie „Ich will mich doch nicht mit Chemie vollstopfen!“ oder „Ich lasse mir doch keinen Fremdkörper einbauen!“. Diesen liegt der berechtigte Wunsch nach einer Verhütungsmethode zugrunde, die zwar absolut sicher vor dem Eintritt einer Schwangerschaft schützt, sonst jedoch keine Nebenwirkungen hat. Eine solche Verhütung gibt es leider nicht.

Grundlegend muss gesagt werden: Jede Verhütung ist ein Kompromiss. Somit lautet die Frage: Welcher Kompromiss ist für mich zu welchem Zeitpunkt der günstigste?

Nach einer eingehenden Untersuchung sind wir bei unserer Beratung bemüht, den für Sie richtigen und kostengünstigsten Kompromiss herauszufinden.

Wir möchten Ihnen hier einige Methoden der Schwangerschaftsverhütung nach ihrer Sicherheit aufgelistet vorstellen. Die Sicherheit der verschiedenen Methoden wird mit dem Pearl-Index verglichen. Er gibt an, wie viele von 100 sexuell aktiven Frauen bei einer bestimmten Verhütung innerhalb eines Jahres schwanger werden. Dies soll der Möglichkeit der Information zu Hause dienen und kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. 

Verhütungsmethoden nach dem Pearl-Index

Die Sicherheit der verschiedenen Methoden wird mit dem Pearl-Index verglichen. Er gibt an, wie viele von 100 sexuell aktiven Frauen bei einer bestimmten Verhütung innerhalb eines Jahres schwanger werden. Dies soll der Möglichkeit der Information zu Hause dienen und kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

Sterilisation0,1
Pille0,1 – 0,9
Hormonstäbchen0,14
Hormonspirale0,16
3-Monats-Spritze0,3 – 1,4
Vaginalring0,4 – 0,65
Kupferspirale

0,9 – 3

Kondom

2 – 12

Chemische Mittel3 – 21
Koitus interruptus4 – 18
Keine Verhütung85

Mit einer Östrogen/Gestagen-Kombination wird der Eisprung bei regelmäßiger Einnahme sicher verhindert. Bis zur Vollendung des 20. Lebensjahres übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Pillenarten und Darreichungsformen (Mikropille, Minipille, Verhütungsring, Verhütungspflaster). Manche Nebeneffekte, z.B. die Verbesserung des Hautbildes unter der Pille, können zusätzlich individuell nützlich sein.

Der Verhütungsring

Der Verhütungsring ist eine innovative Methode zur hormonellen Schwangerschaftsverhütung. Er setzt die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen frei, also die Hormone, die auch mit der herkömmlichen Antibabypille eingenommen werden.

Der NuvaRing® wird nur 1-mal im Monat von der Frau selbst angewendet. Er wird in die Scheide eingeführt und verbleibt dort 3 Wochen. Anschließend wird eine ringfreie Woche eingehalten, nach der ringfreien Pause, in der normalerweise die Monatsblutung einsetzt, wird ein neuer Ring eingeführt. Frauen müssen also nicht jeden Tag an Empfängnissverhütung denken. Das ist bequemer , und darüber hinaus müssen sie sich keine Sorgen mehr machen, weil sie die Einnahme einer oder mehrerer Pillen vergessen haben. Der Verhütungsring bietet eine exzellente Zykluskontrolle.

Blutungsunregelmäßigkeiten kommen seltener vor als unter der klassischen Antibabypille. Die Anwendung in der Scheide ermöglicht niedrige Hormondosen, da die Hormone direkt, ohne Umwege, in die Blutbahn gelangen. Durch die kontinuierliche Freisetzung der Hormone werden Hormonschwankungen vermieden, zu denen es bei der täglichen Einnahme der Pille kommt. Darüber hinaus wird die empfängnissverhütende Sicherheit des Verhütungsrings nicht durch Magenverstimmungen, Erbrechen oder Durchfall beeinflusst, die die Sicherheit der Pille beeinträchtigen.

Das Hormonstäbchen (Implanon®) wird mit einer speziellen Spritze in örtlicher Betäubung unter die Haut gelegt, z.B. an die Innenseite eines Oberarms. Dort setzt es kontinuierlich ein Gestagen frei. Die Wirkung ist vergleichbar mit der der 3-Monats-Spritze. Nach drei Jahren hat das Stäbchen seine gesamte Hormonmenge abgegeben und wird in örtlicher Betäubung wieder entfernt.

Die Kupferspirale/-kette wird in die Gebärmutter eingelegt. Sie ist eine Alternative für Frauen, die auf Hormone gänzlich verzichten möchten. Die Wirkung beruht darauf, dass Kupferionen Spermien abtöten sollen. Außerdem bewirkt der Fremdkörperreiz die Aussendung von Botenstoffen (Prostaglandinen), die die Beweglichkeit der Eileiter beeinflussen und die Einnistung einer Schwangerschaft in der Gebärmutterschleimhaut verhindern. Die Kupferspirale/-kette kann auch bei Frauen eingelegt werden, die keine Kinder geboren haben. Nach ca. 3 Jahren sollte sie entfernt werden.

Sollten sie eine starke Regelblutung haben, kann es bei der Verhütung mittels einer Spirale erforderlich werden, ein Intrauterinpessar zu wählen, das zusätzlich zum Material der „Spirale“ einen Hormonmantel (Gestagen) enthült.
Bei 20-30% der Frauen, die sich dieser Verhütungsmethode bedienen, werden dadurch die Regelblutung und die damit verbundenen Beschwerden unterdrückt. Die Wirkung ist überwiegend lokal (d.h. auf die Gebärmutterschleimhaut beschränkt), so dass Nebenwirkungen im übrigen Körper äußerst selten auftreten. Inzwischen wurden auch zwei "zierlichere" Hormonspiralen entwickelt, so dass diese Verhütungsmethode auch jungen Frauen zur Verfügung steht, die noch keine Kinder geboren haben. Nach Empfehlung des Herstellers muss die Spirale, auch bei korrekter Lage, nach 3-5 Jahren gewechselt werden. Sollte eine Schwangerschaft erwünscht sein, wird die Spirale entfernt, und die Regelblutung sowie die Fruchtbarkeit setzen sehr schnell wieder ein.